Veränderungen in der Struktur des Handwerks
der Samtgemeinde Horneburg
– Ein Vergleich der Jahre 1930 und 1991 –
von Dr. Hans-Georg Augustin
Herausgegeben: 1998
Quellen und kleine Beiträge Nr.: 13
Struktur 1930
Die Einführung der Handwerksrolle
Vor mehr als 60 Jahren (1930) wurde im damaligen Deutschen Reich in den Handwerkskammern die Handwerksrolle eingeführt. Sie ist ein Verzeichnis, in dem alle Handwerksbetriebe eines Kammerbezirkes mit den von ihnen betriebenen Handwerken eingetragen sind.
Die Einführung der Rolle verfolgte verschiedene Ziele.
Sie sollte erstens die Wahlberechtigten zur Handwerkskammer festlegen, zweitens Unterlagen für die Abgrenzung zwischen
Handwerk und anderen Wirschaftszweigen bereitstellen und drittens sollten statistische Unterlagen über das Handwerk gewonnen werden.
Eine Auswertung der Rolle der Handwerkskammer Lüneburg-Stade ermöglicht es, für den 1. Januar l930 einen Überblick über die Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg zu gewinnen, der ziemlich genau ist. Vollkommen ausgeschlossen werden kann nämlich nicht, daß einige Betriebe die Eintragung nicht rechtzeitig beantragt haben. Angemerkt sei schließlich, daß die heutige Handwerkskammer Lüneburg-Stade 1930 als Handwerkskammer zu Harburg ihren Sitz in Harburg hatte.
Statistische Unterlagen hatte der Regierungspräsident in Stade schon zu Anfang des Jahres 1900 ermittelt. Er wollte damals – wenige Jahre nach Inkrafttreten des Handwerksgesetzes von 1897 – wissen, wieviele Handwerker in den einzelnen Gemeinden mit welchen Berufen selbständig waren und ob sie einer Innung angehörten. Leider sind in den Akten des Staatsarchivs Stade die damaligen Bestandszahlen für die heutige Samtgemeinde Horneburg nur unvollständig erhalten. Es fehlen die Angaben für die Fleckensgemeinde.
Ein Vergleich der Zahlen aus der Handwerksrolle für das Jahr 1930 mit denen eines späteren Zeitpunktes – hier für Ende 1991 – läßt den Strukturwandel innerhalb von zwei Generationen erkennen.
Alle im Text dieser Abhandlung verwendeten Zahlen können im Tabellenteil nachgelesen werden.
Zahl der Handwerksbetriebe (Tabelle 1)
Zu Beginn des Jahres l930 gab es in der Samtgemeinde Horneburg l38 Handwerksbetriebe, deren Verteilung auf die Mitgliedsgemeinden sich aus der folgenden Tabelle ergibt:
Mitglieds- |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Flecken |
Nottensdorf |
Insgesamt |
Zahl der Betriebe a) absolut |
8 |
18 |
10 |
90 |
12 |
138 |
b) i.v.H. aller Betriebe |
5,8 |
13,1 |
7,2 |
65,2 |
8,7 |
100 |
Knapp zwei Drittel aller Betriebe, das zeigt die Übersicht, hatten l930 ihren Standort im Flecken Horneburg; das restliche Drittel verteilte sich auf die anderen Mitgliedsgemeinden. Somit war Horneburg zweifellos Mittelpunkt der Handwerkswirtschaft der heutigen Samtgemeinde, wobei zu beachten ist, daß Agathenburg vor allem nach Stade, Bliedersdorf auch nach Harsefeld orientiert ist.
Die Inhaber dieser 138 Handwerksbetriebe sind nach ausgeübtem Handwerk und Mitgliedsgemeinden getrennt in Tabelle 7 verzeichnet.
Handwerksbetriebe nach Gruppen und Berufen
(Tabellen 2, 3a-3e,4,5)
Nach dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks – kurz Handwerksordnung genannt und dessen erste Fassung aus dem Jahre l953 stammt – werden die Handwerksberufe in sieben Gruppen unterteilt. Ordnet man die am Jahresbeginn 1930 in der Samtgemeinde bestehenden Handwerksbetriebe diesen Gruppen zu, gewinnt man einen Eindruck von der Struktur, also dem Aufbau, der Horneburger Handwerkswirtschaft vor gut zwei Generationen. Dieser Aufbau ergibt sich aus der folgenden Übersicht:
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
|
absolut |
i.v.H. aller Betriebe |
|
Bau und Ausbau |
41 |
29,7 |
Metall |
17 |
12,3 |
Holz |
15 |
10,9 |
Bekleidung, Textil Leder |
45 |
32,6 |
Nahrungsmittel |
14 |
10,1 |
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
3 |
2,2 |
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
3 |
2,2 |
Insgesamt |
138 |
100,0 |
Wie aus den Tabellen 3a) bis 3e) und 4) im Tabellenteil ersichtlich, waren nur in der Fleckensgemeinde Horneburg alle Gruppen vertreten. In den Gemeinden Agathenburg, Bliedersdorf, Dollern und Nottensdorf gab es keine Betriebe der Gruppen: Gesundheit, Körperpflege, Reinigung sowie Glas, Keramik, Papier und sonstige Handwerke.
Die Übersicht für die Samtgemeinde läßt eine Struktur erkennen, wie sie im heutigen Handwerk der Gemeinde nicht mehr vorgefunden wird; eingetretene Änderungen werden noch dargestellt. Zunächst ist es notwendig, die Zusammensetzung der einzelnen Gruppen für das Jahr 1930 näher zu erläutern.
Fast ein Drittel aller Betriebe entfallen auf die Gruppe des Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbes. Eine nähere Betrachtung dieser Gruppe offenbart einen Sachverhalt, der älteren Einwohnern der Gemeinden noch bekannt ist. Gemeint ist die große Zahl der Schuhmacher- sowie Damen- und Herrenschneiderbetriebe. Auf diese Berufe entfielen 38 Betriebe, und zwar 18 auf das Schuhmacher-, 9 auf das Herren- und 11 auf das Damenschneiderhandwerk.
Die große Zahl der Schuhmacher- und Schneiderbetriebe vor gut 6O Jahren ist ein Kennzeichen ländlichen Handwerks. Darunter sind Handwerksberufe zu verstehen, die sich der Versorgung der Landbevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfes widmen. Das zeigt sich auch in unserer Samtgemeinde am großen Anteil dieser Gruppe am gesamten Betriebsbestand. Von den 38 Schuhmacher- und Schneiderbetrieben entfallen 26 auf die Fleckensgemeinde, 4 auf Agathenburg, 4 auf Bliedersdorf, 1 auf Dollern und 3 auf Nottensdorf. Die restlichen sieben Betriebe dieser Gruppe entfielen auf jeweils einen Weber-, Wäscheschneider-, Reepschläger- und Putzmacherbetrieb und drei Betriebe des Sattlerhandwerks. Alle waren in Horneburg ansässig.
Zweitstärkste Handwerksgruppe in der Samtgemeinde Horneburg waren zu Beginn des Jahres l93O die Bau- und Ausbauhandwerke. Von den 41 Betrieben entfielen 8 auf das Maurer-, 9 auf das Zimmerer- und 4 auf das Straßenbauerhandwerk. Maurer- und Zimmereibetriebe gab es auch in Bliedersdorf, Dollern, Horneburg und Nottensdorf, nicht in Agathenburg, während Pflasterer in Bliedersdorf, Dollern und Horneburg ansässig waren.
Lederverarbeitende Betriebe sind schon vor langer Zeit in großer Zahl in Horneburg ansässig gewesen. Im Jahre 1795 zählte der Horneburger Prediger Rotermund in seiner Beschreibung des „Burgfleckens “ 24 Schuhmacher, 3 Riemer, einen Sattler und einen Ledertauer.1)
Zur Gruppe der Bau- und Ausbauhandwerke gehörten auch 5 Handwerksbetriebe, deren Berufe im heutigen Horneburger Handwerk bis auf einen Betrieb in Dollern – leider – nicht mehr ausgeübt werden, obwohl die Nachfrage nach ihren Arbeiten steigt. Es sind die Strohdachdecker, drei Betriebe in Bliedersdorf und zwei in Nottensdorf. Als Hartdachdecker war nur ein Betrieb mit Sitz in Horneburg eingetragen.
Fragen wir nach den Ausbauhandwerken des Jahres l930, so sind 6 Malerbetriebe und 4 Ofensetzerbetriebe zu nennen, von denen ein Malerbetrieb in Dollern beheimatet war, die restlichen 9 in Horneburg. Dollern war auch Standort eines Steinmetzbetriebes sowie eines Betonherstellers. Einen weiteren Steinmetzbetrieb gab es noch in Horneburg. Zu den Ausbauhandwerken gehört ferner das Schornsteinfegerhandwerk; im Standort Horneburg gab es einen Betrieb.
So wie das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe die ländliche Bevölkerung der Samtgemeinde versorgten, wirtschafteten auch die 14 Betriebe der Gruppe Nahrung, die einen Anteil an der Betriebszahl des Jahres 1930 in Höhe von 10,1 v.H. erreichten. Von allen 14 Betrieben entfielen 5 auf das Bäcker- und 3 auf das Fleischerhandwerk. Bis auf einen Bäckereibetrieb in Bliedersdorf hatten alle übrigen Betriebe ihren Standort in Horneburg. Die Zahl dieser Betriebe ist sicherlich auf den verhältnismäßig hohen Grad der Selbstversorgung (eigenes Getreide und Schweinehaltung der Haushalte) zurückzuführen und was das Fleischerhandwerk anbetrifft, auch auf das sogenannte „Auspfunden durch Private“ sowie auf „Ausschlachtungen der Landwirtschaft“, die nach einer Entscheidung des Kammergerichts vom 10. 2. l930 nur in Ausnahmefällen „anstelle des üblichen Verkaufes des lebenden Viehes“ treten sollten. Auf dieses Urteil weist die Handwerkskammer Harburg in ihrem Bericht für das erste Quartal 1930 ausdrücklich hin.
Zur Gruppe Nahrung gehört auch das Müllerhandwerk. In der Samtgemeinde Horneburg gab es im Jahre l930 sechs Betriebe; zwei befanden sich in Horneburg, während in den übrigen Mitgliedsgemeinden je ein Betrieb seinen Standort hatte.
In der Gruppe der Metallhandwerke (17 Betriebe) entfielen 7 Betriebe auf das Schmiedehandwerk, also 41,2 v.H. Dieser alte Handwerksberuf gehört wie das Sattlerhandwerk zum Landhandwerk. Es sind das jene Handwerksberufe, die so eng mit der Landwirtschaft verbunden sind, daß sie sich mit dem Wandel der landwirtschaftlichen Betriebsführung und Landtechnik verändern.
Der Ersatz des Pferdes durch den Trecker auf den Höfen, Mähdrescher und andere Landmaschinen brachten später einen neuen Handwerksberuf, das Landmaschinenhandwerk, hervor; Sattler gibt es heute kaum noch. Das Schmiedehandwerk war im Jahre l930 in allen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Horneburg vertreten, zwei in Horneburg und Dollern, jeweils einer in Agathenburg, Bliedersdorf und Nottensdorf.
Zur Gruppe der Metallhandwerke gehörten weiter 4 Schlosserei- (einschließlich Maschinenbauer), 2 Klempner- und 2 Uhrmacherbetriebe. Schließlich sind ein Elektroinstallateur- und ein Mechanikerbetrieb zu nennen. Alle Betriebe hatten ihren Standort in der Fleckensgemeinde.
Mehr als die Hälfte, nämlich neun, aller Betriebe der Gruppe Holz gehörten 1930 zum Tischlerhandwerk; in Agathenburg, Bliedersdorf, Horneburg und Nottensdorf gab es zwei, in Dollern einen Betrieb. In der Gruppe der Holzgewerbe gab es außerdem einen Drechslerei-, einen Holzbildhauer- und jeweils zwei Böttcher- und Stellmacherbetriebe, alle mit Sitz in Horneburg. Wie das Schmiede- und Sattlerhandwerk ist das Stellmacherhandwerk ein typisches Landhandwerk. In der Fleckensgemeinde Horneburg zeigte es sich auch daran, daß beide Stellmacherbetriebe in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden Schmiedebetriebe lagen. Das Stellmacherhandwerk wurde ein Opfer des gummibereiften Ackerwagens, heute ein Arbeitsgebiet des handwerklichen Fahrzeugbaues. Teilweise hat sich das Stellmacherhandwerk in Deutschland auf diese Tätigkeit oder auf den Karosseriebau umgestellt.
Alle Betriebe der Gruppe Gesundheit, Körperpflege, Reinigung, nämlich drei Betriebe des Friseurhandwerks sowie der Gruppe Glas, Papier, Keramik waren in der Fleckensgemeinde ansässig. Zur letztgenannten Gruppe gehörten jeweils ein Photografen-, Buchbinder- und Buchdruckerbetrieb. Der Buchdruckerbetrieb war auch Herausgeber der „Horneburger Zeitung“, die während des letzten Krieges ihr Erscheinen Papiermangels wegen einstellen mußte.
Einige Betriebe üben mehrere Berufe aus (Tabelle 6)
Die bisherigen Ausführungen befaßten sich mit der Anzahl der in der Samtgemeinde Horneburg vorhandenen Handwerksbetriebe zu Anfang des Jahres 1930 und dem von ihnen als Schwerpunkt ausgeübten Handwerksberuf. Auch damals gab es schon die heute weithin bekannte und häufig vorkommende Erscheinung, daß ein Betrieb mehrere Handwerksberufe ausübt. Manche dieser zusätzlich ausgeübten Berufe waren damals noch nicht- wie heute – ein Vollhandwerk. Die Zahl der ausgeübten Berufe war also größer als die Zahl der Handwerksbetriebe.
Diese Erscheinung können wir im Jahre 1930 im Handwerk der Samtgemeinde Horneburg im Metall-, Holz-, Bekleidungs-, Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerk beobachten. Für das Metallgewerbe ergibt die Auswertung der Handwerksrolle, daß zwei Betriebe, einer in Dollern, ein anderer in Horneburg zusätzlich das heutige Landmaschinenhandwerk ausübten. Das Elektroinstallateurhandwerk wurde in der Fleckensgemeinde zusätzlich von zwei Betrieben des Metallhandwerks, das Kraftfahrzeugmechanikerhandwerk zusätzlich von einem betrieben. Ein Horneburger Uhrmacherbetrieb widmete sich auch dem Augenoptikerhandwerk, einem Beruf, der zur Gruppe Gesundheit gehört.
In Horneburg bestand im Holzgewerbe in einem Betrieb die Kombination zwischen Drechslerei und Tischlerei, in einem Sattlerbetrieb die Verbindung mit der Polsterei und in zwei weiteren Sattlerbetrieben die Verknüpfung mit dem Tapezieren. Polster- und Tapezierarbeiten sind heute Inhalt des Raumausstatterhandwerks. Ein Bäckereibetrieb in der Fleckensgemeinde übte schließlich zusätzlich das Konditorhandwerk aus.
Die Frage der Abgrenzung der Berufe, die als Handwerk betrieben werden können – es sind gegenwärtig 126 -, ist zur Zeit eine aktuelle Diskussion der Handwerkspolitik. Die Dynamik der technischen Entwicklung, die eine Verzahnung der Berufe mit sich bringt, die zunehmenden Wünsche der Kunden nach „Lösungen aus einer Hand“ sowie die Konkurrenz nichthandwerklicher Unternehmen erzwingen diese Diskussion. Lösungen sind für die Existenz des Handwerks lebenswichtig.
Für den Jahresanfang 1930 ist festzuhalten, daß in den 138 Handwerksbetrieben der Samtgemeinde Horneburg 149 Handwerksberufe ausgeübt wurden.
Beschäftigte im Horneburger Handwerk.
Regelmäßige amtliche Statistiken, aus denen die Zahl der in den Handwerksbetrieben Beschäftigten entnommen werden kann, gab es 1930 noch kaum im heutigen Umfang; wir sind meistens auf Repräsentativerhebungen angewiesen. Für den Bezirk der Handwerkskammer Lüneburg-Stade (1930 Kammer Harburg) liegt eine solche Erhebung für den 30. 9. 1929 in Form einer Anlage zu ihrem Geschäftsbericht für das 4. Kalendervierteljahr 1929 vor. Aus den Erhebungen der Kammer ergibt sich eine durchschnittliche Betriebsgröße von 1,47 Beschäftigten, wenn nur Gesellen, Arbeiter und Lehrlinge berücksichtigt werden. Rechnet man den Inhaber/in des Betriebes hinzu, steigt der Wert auf 2,47 Beschäftigte. Wendet man diesen Wert auf die Zahl der Betriebe in der Samtgemeinde Horneburg an, errechnet sich eine Beschäftigtenzahl von 340,86. Es handelt sich wohlgemerkt um einen Durchschnitt, der nicht für jeden Beruf gilt. Die Erhebung der Kammer ermöglicht noch eine verfeinerte Berechnung. Sie an dieser Stelle darzustellen, führt zu weit; ihr Ergebnis ist eine Beschäftigtenzahl von 321,07.
Sicherlich war die Beschäftigtenzahl noch höher als es die Berechnungen ergeben. In der Erhebung der Kammer sind nämlich nicht jene Mitarbeiter in den Betrieben erfaßt, die als „Mithelfende Familienangehörige“ bezeichnet werden. Dazu gehören vornehmlich die Ehefrauen der Betriebsinhaber, auch Söhne und Töchter. Arbeitsverträge mit Entgeltsvereinbarung für Familienangehörige und somit auch Versicherung gegen Krankheit und im Alter, wie sie heute für diesen Personenkreis selbstverständlich sind, waren damals seltener.
Man kann also mit Sicherheit annehmen, daß Anfang 1930 im Handwerk der Samtgemeinde Horneburg mindestens 320-340 Personen arbeiteten.
Das Einkommen des Horneburger Handwerks
Das gewerbliche Einkommen des Handwerks der Samtgemeinde Horneburg im Jahre 1930 ist heute natürlich nicht mehr zu ermitteln; es wäre wohl auch im genannten Jahre nicht möglich gewesen. Anhaltspunkte für die Einkommenshöhe gibt es jedoch. So ermittelte die Handwerkskammer Harburg für das Jahr 1928, daß 46,3 v.H. aller Betriebe ihres Bezirkes ein gewerbliches Einkommen bis 1500.- RM, 38,9 v.H. ein Einkommen bis 3000.- RM erzielten. Ein Einkommen bis 10.000.- RM erwirtschafteten 3,6 v.H.; 0,5 v. H. erreichten bis 15 000.- RM, während 0,2 v.H. diese Grenze überschritten.
Es kann als gesichert gelten, daß die Verhältnisse im Horneburger Handwerk schlechter waren. Das ergibt sich aus Zahlen, die von der Kammer für den damaligen Landkreis ermittelt wurden. In diesem Landkreis erzielten 52,9 v.H. der Betriebe ein gewerbliches Einkommen bis 1.500 RM, weitere 40 v.H. erzielten bis 3.000 RM. Höhere Einkommen als 10.000 RM wurden überhaupt nicht erzielt. Das gewerbliche Einkommen des Landhandwerks und des ländlichen Handwerks unterschied sich auch vom städtischen Handwerk in Stade und Buxtehude, wie die Kammer weiter ermittelte. Die Prozentzahlen für Einkommen ab 5.000 RM und mehr sind hier merklich günstiger.
Diese Struktur der gewerblichen Einkommen der selbständigen Handwerker soll durch drei Bemerkungen ergänzt werden.
Zum ersten ist zu fragen, mit welchen nichthandwerklichen Einkommen sie etwa zu vergleichen sind. Nach dem Besoldungsgesetz vom 16. 12. l927 (RGBL I, No. 52 v. 16.12.1927) betrug das jährliche Anfangsgrundgehalt eines Postschaffners oder Postboten z.B. 1.500 RM, die Endgrundgehälter erreichten 2.200 bzw. 2.100 RM. Ein Polizeiwachtmeister im zweiten bis vierten Dienstjahr erhielt 1.410 bis 1.500 RM, ein Gefreiter der Reichswehr 1.410 RM; zu diesen Beträgen kommen Wohnungsgeldzuschuß und Kinderzuschläge hinzu.
Zweitens muß bemerkt werden, daß hier gewerbliche Einkommen angegeben werden, die nicht das Gesamteinkommen bedeuten. Kennzeichen von ländlichem Handwerk und Landhandwerk in der Vergangenheit ist seine enge Verbindung mit landwirtschaftlicher Betätigung, aus der Erträge erzielt wurden und die auch einen gegenüber heutigen Verhältnissen hohen Grad der Selbstversorgung ermöglichten; landwirtschaftliche Betätigung gehört nicht zum gewerblichen Einkommen. Im übrigen geben Pastor Christian Fuhst und Gerhard Burfeind in ihrer Bliedersdorfer Dorfchronik viele Beispiele von Verbindungen zwischen Landwirtschaft und Handwerk.
Schon Rotermund2) schreibt über die Bedeutung von Feldbau und Garten für die Einwohner Horneburgs. Nach Bemerkungen über nasse und trockene Jahre gibt er an, daß die meisten Einwohner das vorhandene Land nutzen so gut sie es können. Sie bauen Roggen, etwas Weizen, auch Gerste, Hafer, Buchweizen, Lein, Kartoffeln und Wurzeln an. Dieser Anbau erfolgt meistens im Umfange des eigenen Bedarfes. Benachteiligt ist derjenige, der keinen Garten besitzt, „weil man die feineren Gattungen, als Erbsen, Bohnen, krausen Kohl und dergleichen entweder gar nicht, oder doch selten kaufen kann.“3)
Für den Obstbau war nicht genügend Platz vorhanden und die Fischerei auf der Aue gehörte dem Adel, so daß die Altländer sehr häufig als Lieferanten auftraten. Im Moor, das am Wege nach Stade lag, konnte“jeder Bürger etliche Stück Vieh treiben, allein das Vieh findet da wenig, weil er gewöhnlich übertrieben wird, und daher wäre eine Verkoppelung dieser Gemeinheit ein beträchtlicher Gewinn für die Einwohner.“4)
Erinnert sei zur Einkommenshöhe drittens daran, daß sie einmal eine Folge der allenthalben bekannten Wirtschaftskrise der damaligen Zeit ist. Zum anderen erwuchs dem Handwerk – auch darauf weist die Kammer Harburg hin – zunehmend Konkurrenz durch industrielle Produkte. Zu nennen sind z.B. für das ländliche Handwerk Gummiüberziehschuhe, Gummistiefel, Konfektionskleidung, industrielle Möbel.
Das wirtschaftliche Umfeld des Handwerks 1929/1930
Im Bericht der Handwerkskammer Harburg für das vierte Quartal 1929 wird von krisenhaften Erscheinungen im genannten Jahre gesprochen; das Handwerk habe sich bewährt.Nach diesem Bericht ging die Zahl der Betriebe kaum, die Zahl der Arbeitnehmer und Lehrlinge jedoch erheblich zurück. Als Ursache werden fehlende Aufträge aus der Landwirtschaft und Drosselung kommunaler Bauvorhaben genannt, die auch besser über das ganze Jahr zu verteilen seien. Als besonders betroffen werden Maurer, Tischler, Maler, Schlosser und Zimmerer genannt.
Die damals als beschäftigungsfördernd angesehenen Maßnahmen erinnern oftmals an gegenwärtige wirtschaftspolitische Diskussionen. So die Forderung nach Senkung der Einkommensteuer, nach Erhöhung der steuerfreien Grenze in der Vermögensteuer und nach Senkung der Realsteuersätze. In die kommunale Besteuerung sollte – wie die Kammer meint – auch ein „sogenannter beweglicher Faktor“ eingebaut werden, „wodurch alle im Beruf stehenden Gemeindeangehörigen bis in die Arbeiterschaft hinein belastet werden.“
Die Kammer tritt – auch heute noch aktuell – für die Beachtung der Reichsverdingungsordnung für Bauleistungen ein und warnt vor schematischer Vergabe an den billigsten Bieter. Als notwendig wurde es damals im Handwerk auch angesehen, die Einrichtung des Sparkommissars auszubauen und mit gesetzlichen Zwangsbefugnissen zu versehen.
Für unzuträglich im Wirtschaftsgebiet Niedersachsen wird die unterschiedliche Regelung des Frühanfangs und der Sonntagsverkaufszeiten in Bäckereien und die unterschiedliche Festsetzung der Kehrgebühren im Schornsteinfegerhandwerk gehalten.
Die Finanzierung von Bauvorhaben durch Bausparkassen war in damaliger Zeit umstritten. Anfang 193o, in ihrem Bericht für das erste Quartal 1930, beklagt die Handwerkskammer Harburg, daß Versprechungen bei Gründung der Kassen nicht eingehalten werden können, so daß es in jedem Einzelfalle einer eingehenden Nachprüfung bedürfe, „ob die Bauspargemeinschaft auf einer soliden und mathematisch einwandfreien finanziellen Grundlage“ aufgebaut sei oder nicht. Die Verluste der Interessenten entstehen nach dem Bericht der Kammer durch eigennützige Interessen der Gründer und treffen den kapitalschwachen Mittelstand und die Arbeiterschaft. Eine von der Kammer eingerichtete Berechnungsstelle sollte das Baugewerbe vor geschäftlichen Verlusten schützen. Zur vom Deutschen Reich geplanten Regelung des Bausparwesens hat sich die Kammer geäußert; es handelt sich um ein Gutachten zum Entwurf eines Depot- und Depositengesetzes.
Um die Jahreswende 1929 setzte sich die Kammer Harburg dafür ein, daß den ländlichen Handwerksbetrieben Sonntagsverkaufszeiten zugestanden werden. An solchen Zeiten zeigte auch die Landwirtschaft großes Interesse. Schon damals gab es Diskussionen, wie sie heute um das Ladenschlußgesetz geführt werden.
Das Zugabewesen war im Handwerk verpönt und wurde seitens der Kammer als Verstoß gegen die Standesehre angesehen. Als solche Verletzungen der Standesehre nennt die Kammer im Bericht für das dritte Quartal 1929 die Zugabe von zwei Brötchen beim Kauf eines Brotes oder die Zugabe von Schnürbänder, Schuhcreme oder Gummiabsätzen bei einer Schuhreparatur.
Immer wieder und eindringlich ermahnt die Kammer ihre Mitgliedsbetriebe, Bücher zu führen, um die Nachteile einer Steuerschätzung aufgrund schematischer Anwendung von Richtsätzen zu vermeiden. Deshalb hat die Kammer auch die Aufstellung solcher Richtsätze abgelehnt.
Dieses wirtschaftliche Umfeld, wie es von der Handwerkskammer Harburg gezeichnet wird, bezieht sich auf den gesamten Kammerbezirk. Das Handwerk versorgte damals weit mehr als heute lokale Märkte, auf denen nicht alle genannten Faktoren wirksam sein müssen. Sicherlich ist aber richtig, daß für die Struktur des Horneburger Handwerks und seine Beschäftigung damals die privaten Haushalte, mit unterschiedlichem Grad der Eigenversorgung, und die landwirtschaftlichen Betriebe bestimmend waren. Der von diesen Nachfragern ausgehende Bedarf wirkte sich auf die Funktionen eines Handwerksbetriebes, als da sind: Produktion, Reparatur, Installation, Wartung und Pflege sowie Handel, aus. Die Grenzen der Entfaltung der Betriebe des Handwerks waren auf dem Lande schneller erreicht als in der Stadt. Die Abhängigkeit des Handwerks von seiner unmittelbaren Umgebung wird deutlich, wenn man eine Meldung in der Horneburger Zeitung vom 7. 2. 1929, Nr. 17, 38. Jg. S. 2 liest. Die Meldung lautet kurz und bündig: „Die hiesige Lederfabrik schloß der schlechten wirtschaftlichen Lage wegen vorläufig ihre Pforten. Eine große Anzahl Arbeiter und Arbeiterinnen sind dadurch arbeitslos geworden.“
Die Horneburger Zeitung erschien damals in drei Ausgaben pro Woche. Es liegt nahe, zu prüfen, ob und was in dieser Zeitung über das Horneburger Handwerk berichtet wurde.
Eine Durchsicht der Jahrgänge ergibt zunächst, daß die Betriebe auf gesetzliche Bestimmungen und deren Änderungen hingewiesen werden. Vor allen Dingen ist weiter zu vermerken, daß sowohl das Handwerk als auch das übrige Gewerbe, vor allem der Einzelhandel werben. Diese Werbung war besonders vor Festtagen, wie zum Beispiel vor Weihnachten, und vor den Horneburger Märkten im Frühjahr und Herbst intensiver als zu anderen Zeiten im Jahr. Es kam auch vor, daß die Horneburger Bevölkerung seitens der Zeitung gebeten wurde, das Horneburger Gewerbe durch Käufe und Bestellungen am Ort zu unterstützen, da es durchaus mit auswärtigen, vor allem städtischen Betrieben konkurrieren könne. Zwei Beispiele seien aus der Ausgabe vom 12. 10. 1929 , Nr. 121, 38. Jg. genannt. Auf Seite 4 wirbt die Putzmacherin Frau Minna Erhardt für „Damenhüte in der neuesten Form und Farben der Herbstsaison“, der Fischhändler Herr D. Klintworth wirbt für Fische aller Art. In der Ausgabe vom 11. 1. 1930, 39. Jg. Nr. 5, S. 3 wird die Verlegung des Putzmacherbetriebes vom Hause Dageföhr nach dem Marschdamm 4 angezeigt. Gleichzeitig wird der Beginn eines Ausverkaufes „zu ganz bedeutend herabgesetzten Preisen“ mitgeteilt.
In der Horneburger Zeitung wird auch über Versammlungen der Horneburger Handwerker berichtet. Es ist dort oftmals recht lebhaft und kritisch diskutiert worden, wie man der Zeitungsausgabe vom 13. 7. 1929, 38. Jg. Nr. 82, S. 2 entnehmen kann. Berichtet wird über eine Versammlung der Ortsgruppe Horneburg des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes, die am 9. Juli unter Vorsitz von Heinrich Brinkmann in Anwesenheit von Syndikus D. Cascorbi aus Stade stattfand. Zunächst erörterte man – wie auch heute noch auf Innungsversammlungen – Fragen der Berufsschule. Es handelte sich um Vorgänge anläßlich der Wahl des Schulleiters. Aufgedeckte Vorgänge wurden scharf gegeißelt und folgender Beschluß gefaßt: „Das Horneburger Handwerk spricht dem gewählten Leiter der Berufsschule, Herrn Lehrer Arp, sein volles Vertrauen aus, ebenso dem Berufsschulvorstand, der die Wahl getroffen hat. Die Quertreibereien einiger jüngerer Lehrer gegen Herrn Arp wurden auf das Entschiedenste gemißbilligt.“
Nachdem die Versammlung Wünsche und Anregungen an den Schulleiter und Schulvorstand gegeben hatte, wurde Kritik an Beschlüssen des Fleckensausschusses geübt. Die Kritik richtete sich gegen die Wahl des stellvertretenden Fleckensvorstehers und gegen die Wahl von Vorstandsmitgliedern der Sparkasse.
Zu später Stunde erschienen auf der Versammlung einige Mitglieder des Fleckensausschusses, deren Fehlen auf der Versammlung vorher bemängelt worden war. Sie berichteten über eine im Fleckensausschuß beratene Angelegenheit, die zum Thema: Beachtung der Verdingungsordnung, auf das die Handwerkskammer bekanntlich hingewiesen hat, gehört. Es handelte sich um den Neubau des elektrischen Ortsnetzes. Den Zuschlag für diese Arbeiten – Wert 15.000 RM – hatte eine Stader Firma Hofmann erhalten, weil sie in der Ausschreibung etwas billiger als Horneburger Handwerker war. Zum Zeitpunkt der Versammlung waren die Kosten auf 28.000 RM angewachsen. Der Fleckensausschuß wollte die Mehrkosten nicht bezahlen und wollte auch keinen Auftrag zur Ausführung dieser Arbeiten erteilt haben. Die Mitteilungen stifteten einen Wirrwarr, den niemand mehr verstand. Es wurde die Frage gestellt, wer den Auftrag erteilt habe und ob der Steuerzahler der Leidtragende sein solle. Erst nach Mitternacht wurde die Versammlung geschlossen.
Erneut wird über diese Frage in der Ausgabe der Horneburger Zeitung vom 14. 9. 1929, 38. Jg. Nr. 109 berichtet. Auf der Versammlung des Handwerkerbundes am Vortage konnten die Handwerksvertreter des Ortsausschusses keine genügende Aufklärung geben, „wer und ob die Mehrkosten vom Ortsausschuß bewilligt worden seien.“ Ein Sturm der Entrüstung war die Folge. Der Bericht schließt mit den Worten: „Es wurde mit schmerzlicher Miene festgestellt, daß die Notleidenden eben die hiesigen Steuerzahler sind.“ Wer sich im Vergabewesen auskennt, weiß, daß auch heute die strenge Beachtung der Verdingungsordnung, wie sie die Kammer Harburg um die Jahreswende 1929/1930 angemahnt hat, im Interesse von Auftraggeber, Auftragnehmer und Gemeinwesen liegt.
Schon vor mehr als zwei Generationen wußte man, was heute Allgemeingut ist. Es reicht eben nicht aus, eine Ausbildung zu absolvieren ohne seine erworbenen Kenntnisse laufend der Entwicklung zum Beispiel der Technik, der Mode oder der Wirtschaft schlechthin anzupassen. Die notwendige Fortbildung sichert heute den Handwerksbetrieben neben der Gewinnung eines ausreichenden Nachwuchses die Existenz in der Marktwirtschaft. Folgerichtig machte daher die Horneburger Zeitung in verschiedenen Ausgaben auf eine Vortragsreihe der NORAG für ihre Hörer aufmerksam; diese Vorträge begannen am 26.1. 1929. Einige Themen seien genannt
„Vom Frauengewand“ (Schneidermeisterin Mähl-Hoffmeister, Hamburg)
„Über Gesellenprüfung“ (Dr. Hähnsen, Flensburg)
„Einst und Jetzt im Metallhandwerk“ (Schlossermeister Fuchs, Hamburg)
„Bildungseinrichtungen im Handwerk“ (Dr. Bollmeyer, Bremen)
„Reichsverdingungsordnung, ihr Wesen und Wert“ (Dr. Förster, Harburg)
Neben der Erörterung ernster Probleme berichtet die Kammer Harburg auch Erfreuliches aus dem Horneburger Handwerk. In den Quartalsberichten der Jahre 1928 ist die Verleihung folgender Ehrenmeisterbriefe verzeichnet:
Georg Leuenroth, Tischlermeister ( IV. Quartal 1928)
Wilhelm Glüsen, Uhrmachermeister ( I. Quartal 1929)
Johann v. Husen, Schneidermeister ( III.Quartal 1929)
Desgleichen wird über erfolgreich abgelegte Meisterprüfungen berichtet. So bestanden am 25. 7. 1928:
Heinrich Hartmann aus Horneburg die Meisterprüfung als Steinsetzer,
Heinrich Heinßen aus Horneburg am 3. 10. 1928 die Meisterprüfung im Schlachter-,
Albert von der Fecht aus Bliedersdorf am 14. 3. 1929 die Meisterprüfung im Bäcker-,
Theodor Engelke aus Horneburg am 17. 7. 1929 die Meisterprüfung im Töpfer- und
Walter Wilkens, ebenfalls aus Horneburg, am 22. 10. 1929 die Meisterprüfung im Herrenfriseurhandwerk.
Die Meisterprüfung war damals im Gegensatz zu heute keine Voraussetzung zur selbständigen Ausübung eines Handwerks. Diese Prüfung war in der Regel dann abzulegen, wenn die Ausbildung von Lehrlinge beabsichtigt war. Bei 21 Betriebsinhabern der Anfang 1930 in die Handwerksrolle eingetragenen Betriebe der Samtgemeinde Horneburg, das sind 15,2 v.H., ist eine erfolgreich abgelegte Meisterprüfung vermerkt. Weiteren 30 Betriebsinhabern, das sind 21,7 v. H. der Betriebe, so kann der Rolle entnommen werden, wurde die Anleitungsbefugnis zuerkannt, ohne daß sie eine Meisterprüfung abgelegt hatten.
Wie gegenwärtig war das Horneburger Handwerk auch 1929/1930 in der Kommunalpolitik tätig. In der bereits erwähnten Versammlung am 13. 9. 1929 wurde zum Tagesordnungspunkt „Kommunale Wahlen“ lebhaft über eine Einheitsfront mit dem Bauern- und Wirtschaftsbund diskutiert. Es wurden Kandidaten in bestimmter Reihenfolge gewählt. Am 3. 10. 1929, 38.Jg. Nr. 117 berichtet die Zeitung dann, daß diese Einheitsfront noch nicht gebildet werden konnte, weil die Landwirte sich noch nicht zum Anschluß entschließen konnten. Einigen konnte man sich in Horneburg auf eine gemeinsame Liste von Handwerker- und Wirtschaftsbund. Eine Arbeitsgemeinschaft beider Verbände sollte alle örtlichen Angelegenheiten gemeinsam beraten. Kandidat für das Amt des Fleckensvorstehers sollte Rudolf Löhden sein, für die Kreistagswahlen wurde als gemeinsamer Kandidat Heinrich Brinckmann nominiert. Für die gemeinsame Liste wurde unter der Bezeichnung „Bürgerliste Nr. 28“ zum Beispiel in der Horneburger Zeitung vom 14. 11. 1929, 38. Jg. Nr. 135, S. 4 geworben. Die Liste enthält folgende Kandidaten: W. Rabbe, Hinr. Heintzen, Fritz Reuter, Franz Schubert, F. Lähndorff, Karl Franke, Hinr. Stechmann, Heinr. Lührs, Jonny Bösch, Adolf Eggers, Tierarzt Müller, Jakob Engelken.
Struktur 1991
Allgemeine Bemerkungen
Bei der Erörterung der Einkommenshöhe des Handwerks in der Samtgemeinde Horneburg zu Anfang des Jahres 1930 wurde auf die Konkurrenz der Industrie hingewiesen. Es war damals noch nicht abzusehen, welche Chancen dem Handwerk andererseits durch das Industriesystem eröffnet wurden. In der Tat haben die Konkurrenz, die dem Handwerk durch die Industrie erwuchs, und die Chancen, die sie dem Handwerk eröffnete, seine Struktur nachhaltig verändert. Viele heute bekannte Handwerksberufe sind in ihrer Bedeutung und technischem Inhalt ohne die Industrie nicht denkbar.
Diese im gesamten Handwerk Deutschlands zu beobachtenden strukturellen Veränderungen zeigen sich auch im Handwerk der Samtgemeinde, wie sein Erscheinungsbild für das Jahr 1991 zeigt. Es ist das Anliegen der folgenden Darstellungen, dieses Bild zu zeigen. Die Daten sind wiederum im Tabellenteil dargestellt, und zwar in denselben Übersichten, die auch die Zahlen für 1930 enthalten.
Rückläufige Betriebszahlen (Tabelle 1)
Eine Auswertung der Handwerksrolle für das Jahresende l991 offen- bart zunächst eine Reduzierung der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg gegenüber dem Jahresanfang 1930; es gab noch 100 Betriebe. Der Rückgang von 38 Betrieben in gut zwei Generationen beträgt also 27.5 v. H. Mit Ausnahme der Gemeinde Dollern war das Handwerk in allen Mitgliedsgemeinden betroffen. Prozentual war der Rückgang in Agathenburg in Höhe von 50 v. H. am stärksten; er betrug in Bliedersdorf, Nottensdorf und Horneburg mehr als 30 v.H.. Die Zunahme in Dollern betrug 60 Prozent.
Aus der Verteilung der 100 Betriebe auf die Mitgliedsgemeinden, ebenfals aus der Tabelle 1 ersichtlich, ergibt sich, daß der Anteil von Dollern an der Gesamtbetriebszahl sehr stark gestiegen ist, mit der Folge von rückläufigen Anteilen in allen anderen Gemeinden. Nach wie vor haben jedoch mehr als drei Fünftel aller Handwerksbetriebe ihren Standort im Flecken Horneburg.
Veränderungen nach Gruppen und Berufen (Tabellen 2, 7, 8)
Die Abnahme der Betriebszahlen in gut zwei Generationen hat die einzelnen Gruppen in unterschiedlichem Umfang getroffen. Dieser Sachverhalt wird bei Betrachtung der Tabelle 2 des Tabellenteils deutlich; sie wird an dieser Stelle wiedergegeben.
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1930 |
1991 |
1930 |
1991 |
||
Bau und Ausbau |
41 |
23 |
29,7 |
23,0 |
|
Metall |
17 |
39 |
12,3 |
39,0 |
|
Holz |
15 |
9 |
10,9 |
9,0 |
|
Bekleidung, Textil Leder |
45 |
5 |
32,6 |
5,0 |
|
Nahrungsmittel |
14 |
12 |
10,1 |
12,0 |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
3 |
9 |
2,2 |
9,0 |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
3 |
3 |
2,2 |
3,0 |
|
Insgesamt |
138 |
100 |
100,0 |
100,0 |
Von der rückläufigen Entwicklung der Betriebszahlen wurden nur die Gruppen: Metall, Gesundheit-Körperpflege-Reinigung sowie Glas- Papier-Keramik-Sonstige nicht erfaßt. Das gilt nur bei Betrachtung der Zahlen für die Samtgemeinde insgesamt. Die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedsgemeinden ist den Tabellen 3a) bis 3e) zu entnehmen.
Der Rückgang der Betriebszahlen hat auch das Gewicht der einzelnen Gruppen in der Horneburger Handwerkswirtschaft verändert.
Die Gruppe der Bekleidungshandwerke hat die erste Stelle, die sie zum Jahresanfang 1930 hatte, im Jahre 1991 an die Gruppe Metall abgegeben. Wie im Jahre 1930 nimmt auch im Jahre 1991 die Gruppe der Bau- und Ausbauhandwerke die zweite Stelle ein. An dritter Stelle liegen 1991 die Nahrungsmittelhandwerke, die noch 1930 den fünften Platz innehatten. Der vierte Platz wird von den holzverarbeitenden Handwerken sowie der Gruppe: Gesundheit- Körperpflege-Reinigung eingenommen. Das bedeutet für die holzverarbeitenden Handwerke eine unveränderte Position, für die Handwerke der anderen Gruppe eine Zunahme ihres Gewichtes in der Handwerksstruktur. Erst dann folgen im Jahre 1991 die Bekleidungshandwerke und – wie 1930 – an letzter Stelle die Gruppe: Glas-Papier-Keramik-Sonstige.
Diese hier dargestellten Verschiebungen der Gewichte sind an der bloßen Zahl der Betriebe dargestellt. Sicherlich kommt man zu einem ganz anderen Ergebnis, wenn andere Maßstäbe – wie zum Beispiel die Zahl der Beschäftigten, Umsatzhöhe, Kapitalausstattung oder das betriebliche Einzugsgebiet – herangezogen werden.
Zusammenfassend sollen die Gruppen nach ihrem Gewicht – gemessen an der Zahl der Betriebe – innerhalb der Handwerkswirtschaft unserer Samtgemeinde in nachstehender Übersicht gezeigt werden:
1930 |
1991 |
|
1. |
Bekleidung- Textil- Leder |
Metall |
2. |
Bau- Ausbau |
Bau- Ausbau |
3. |
Metall |
Nahrungsmittel |
4. |
Holz |
Holz sowie Gesundheit- Körperpflege-Reinigung |
5. |
Nahrungsmittel |
Bekleidung |
7. |
Gesundheit sowie Glas- |
Glas-Papier-Keramik-Sonstige |
Ehe wir uns den Berufen, die im Jahre 1991 in den Handwerksbetrieben der Samtgemeinde Horneburg ausgeübt wurden, zuwenden, erscheinen einige theoretische Bemerkungen notwendig.
Von Handwerksbetrieben können folgende Funktionen ausgeübt werden.5)
1. Herstellung (Einzel-, Mehrstück-, Serienfertigung)
2. Reparatur (Instandsetzung)
3. Montage und Installation
4. Wartung, Pflege (Service)
5. Dienstleistungen sachlicher und persönlicher Art
6. Handelstätigkeit
Herstellung, also Funktion 1), wird auch von der Industrie wahrgenommen. Wirtschaftswissenschaftler des vergangenen Jahrhunderts und der vergangenen Jahrhundertwende haben angenommen, daß die Massenproduktion des industriellen Großbetriebes das Handwerk verdrängen werde, daß die industrielle Produktion den Untergang des Handwerks bedeute. Diese Entwicklung ist nicht eingetreten. Allerdings ist die industrielle Konkurrenz nicht ohne Auswirkungen auf die handwerkliche Fertigung geblieben. So gibt es durchaus Berufe, die der Industrie fast völlig oder in beachtlichem Ausmaß zum Opfer gefallen sind. Noch heute ist aber auch die Fertigung in vielen Berufen eine bedeutende Grundlage der betrieblichen Existenz, das Handwerk befindet sich hier in Konkurrenz zur Industrie. Die Gründe, warum das Handwerk nicht ein Opfer der Massenproduktion wurde, können nicht alle behandelt werden. Zu nennen ist vor allem die Erscheinung, daß Kunden nach wie vor individuell und landschaftlich geprägte Wünsche bei Verwendung ihres Einkommens haben und nicht einem durchgängigen einheitlichen Geschmack huldigen. Zu erwähnen ist auch, daß die technische Entwicklung, so wie sie seit der Jahrhundertwende eingetreten ist, keineswegs nur den Großbetrieb begünstigt; zum Beispiel fördert die Entwicklung von Kleinmaschinen und Kleinwerkzeugen den Kleinbetrieb.
Im Gegensatz zur Produktion hat die Industrie fast nie den Versuch gemacht, die übrigen oben genannten Funktionen wahrzunehmen; das ist für sie unergiebig.6)
Zum Verhältnis Handwerk und Industrie ist auch keineswegs nur an eine Konkurrenzsituation zu denken. Es ist – darauf muß mit Nachdruck hingewiesen werden – ein Kennzeichen des Industriesystems, daß es nicht nur Handwerksberufe, die Produktionshandwerke, zurückgedrängt, sondern auch zur Entstehung neuer Handwerksberufe geführt hat. Diese Berufe werden Folgehandwerke genannt. Das Handwerk ist hier Partner der Industrie. Das Berufsbild dieser Folgehandwerke beinhaltet die Reparatur, die Montage und Installation, die Wartung und Pflege sowie den Verkauf des Industrieproduktes.
Nach diesen theoretischen Bemerkungen kehren wir zur Betrachtung der Struktur des Horneburger Handwerks im Jahre 1991 zurück.
Ursächlich für die Entwicklung in der Gruppe Bekleidung war der Rückgang der Betriebe im Schuhmacher-, Herrenschneider-, Damenschneider- und Sattlerhandwerk. Der Rückgang von 38 Betrieben im Jahre 1930 auf 3 im Jahre 1991 ist sicherlich in beachtlichem Umfang auf das Vordringen industriell gefertigter Bekleidung zurückzuführen. Erinnert sei daran, daß die Handwerkskammer Harburg schon bei der Erörterung der gewerblichen Einkommen für das Jahr 1928 auf diesen Einfluß hingewiesen hat.
Wie bereits dargelegt, nimmt die Gruppe Metall 1991 die erste Stelle in der Handwerksstruktur ein. Elektro-, Gas- und Wasserinstallateure, Kraftfahrzeugmechaniker, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Landmaschinenmechaniker, Radio- und Fernsehtechniker geben ihr unter anderem das Gepräge. Es sind das typische Folgehandwerke. Sie haben sich nicht die Produktion als Ziel gesetzt, sondern liefern, montieren, warten, reparieren und verkaufen das industrielle Produkt. Sie sind Partner der Industrie, die das Handwerk laufend über neue Produkte, deren Eigenschaften und Funktionen unterrichtet. Diese Handwerke selbst sind auf laufender Fort- und Ausbildung in fortschreitender Technik bedacht; die notwendigen Maßnahmen erstrecken sich auf Meister, Gesellen und Lehrlinge. Schon bei Erörterung der Struktur 1930 wurde bemerkt, daß zur Gruppe Metall auch das Landhandwerk gehört wie Schmiede und Landmaschinenmechaniker. Schmiede gehören heute mit den Schlossern zu den Metallbauern (siehe Tabelle 8). Das Landmaschinenhandwerk ist eine Folge einer veränderten Landtechnik, die besonders nach dem zweiten Weltkrieg in der Landwirtschaft Einzug hielt. Die gegenwärtigen rückläufigen Bestände landwirtschaftlicher Betriebe haben zur Folge, daß sich Betriebe des Landhandwerks auf andere zusätzliche Beschäftigungen umstellen müssen; die Übernahme von Zulieferungen für die Industrie ist hier zu nennen.
Die ebenfalls zur Gruppe Metall gehörenden Elektro-, Gas- und Wasserinstallateure sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer werden als haustechnische Berufe bezeichnet, ein Ausdruck, der den Wandel handwerklichen Wirtschaftens seit 1930 charakterisiert. Wie die Betriebe des Bau- und Ausbaugewerbes sind sie in neuerer Zeit eng mit dem Umweltschutz verbunden. Dieser Umweltschutz wird dem Handwerk in der Zukunft ein weiteres Betätigungsfeld, verbunden mit großer Verantwortung, erschließen.
Von den rückläufigen Betriebszahlen in der Gruppe Bau- und Ausbau sind fast alle Berufe erfaßt, auch die Zimmerer und Maurer. Im Zusammenhang mit diesen Berufen sei schon jetzt vor einer Überbewertung rückläufiger Betriebsbestände gewarnt. Generell kann aus rückläufigen Betriebszahlen nicht auf eine Gefährdung des Handwerks und seiner Betriebe geschlossen werden. Der Rückgang wird nämlich vom Prozeß der betrieblichen Integration begleitet; darüber wird noch zu sprechen sein.
Der Rückgang der Betriebszahlen in der Gruppe Holz hat seinen Grund darin, daß es in der Samtgemeinde Horneburg keine Drechsler, Stellmacher, Holzbildhauer und Böttcher mehr gibt. Über die Auswirkungen neuer Landtechnik auf das Stellmacherhandwerk wurde bereits oben gesprochen; was die anderen Berufe anbelangt, kann nicht unbedingt von einem industriellen Verdrängungsprozeß gesprochen werden. Das Schicksal eines Handwerksbetriebes ist oftmals auch von anderen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom Vorhandensein eines Nachfolgers.
In der Gruppe Nahrungsmittel gibt es 1991 in der Samtgemeinde Horneburg im Gegensatz zu 1930 keine Müller. Sicherlich sind auch hier mehrere Ursachen zu nennen. Konkurrenz der Industriemühlen und fehlende Nachfolger oder beides zusammen sind für ganz Deutschland zu nennen. Auffällig ist in dieser Gruppe die Zunahme der in der Handwerksrolle für 1991 verzeichneten Fleischer. Sie kommt unter anderem auch dadurch zustande, daß Fleischabteilungen der Geschäfte des Einzelhandels rollenpflichtig sind.
Die Zunahme der Betriebszahlen in der Gruppe Gesundheit-, Körperpflege-Reinigung, die sich in der Zahl der Friseurbetriebe, im Vorhandensein eines Augenoptikerbetriebes, in der Zahntechnik und der Textilreinigung äußert, belegt die Zunahme der Dienstleistungen in der Wirtschaft. Es ist einmal gesagt worden, Dienstleistungen seien die große Hoffnung unseres Jahrhunderts.
Die ausgeübten Berufe haben zugenommen (Tabellen 7,8)
Schon zu Anfang des Jahres 1930 überstieg die Zahl der ausgeübten Berufe den Bestand der Betriebe. Von den 100 Handwerksbetrieben am Jahresende 1991 wurden 137 Handwerksberufe ausgeübt. Die Kombinationen finden sich vor allem in den Gruppen Bau-und Ausbau sowie Metall. In der Gruppe Bau-und Ausbau handelt es sich zum Beispiel um folgende Verbindungen: Maurer mit Beton- und Stahlbetonbau oder mit Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Zimmerer mit Tischler, Maler mit Glaser.
Aus der Gruppe Metall können als Beispiel die Verbindung von Gas- und Wasserinstallation mit dem Zentralheizungs- und Lüftungsbau, die Verbindung von Metallbauer mit dem Dreherhandwerk, der Werkzeugmacherei oder Feinmechanik genannt werden. Einen weiteren Überblick vermitteln die Tabellen 8 und 9.
Prozeß der betrieblichen Integration
Einen Rückgang handwerklicher Betriebszahlen konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten in ganz Deutschland beobachten; heute ist diese Entwicklung annähernd zum Stillstand gekommen. Daraus den Untergang des Handwerks insgesamt nach dem Muster alter Untergangslehren vor der vergangenen Jahrhundertwende abzuleiten ist falsch, wie schon weiter oben bemerkt. Der Rückgang der Betriebszahlen, das Verschwinden einzelner Berufe und vor allem das Entstehen neuer Berufe war begleitet von einer Zunahme der durchschnittlichen Betriebsgröße. Sie lag – vorsichtig nach veröffentlichten Statistiken angenommen – um die Jahreswende 1991/92 bei 7 bis 8 Beschäftigten pro Betrieb. Diese Betriebsgröße, multipliziert mit der Zahl der Betriebe, ergibt für das Jahresende 1991 eine Beschäftigtenzahl von mindestens 700 im Handwerk der Samtgemeinde Horneburg. Das ist – wohl wissend um die Problematik einer solchen Berechnung – verglichen mit 320 Beschäftigten um die Jahreswende 1929/30, ein Anstieg von 218 v.H.
Die auf den Stichtag 31.3.1995 durchgeführte Handwerkszählung ergab eine wesentlich größere durchschnittliche Betriebsgröße. Sie lag, wie zum Beispiel dem „Norddeutschen Handwerk“ vom 25.1.1996 Seite 1 zu entnehmen ist, bei 11 Beschäftigten pro Betrieb. Hierbei sind handwerkliche Nebenbetriebe und die handwerksähnlichen Gewerbe nicht berücksichtigt. Bei diesem als überraschend angesehenen Ergebnis erscheint die obige Annahme von 700 Beschäftigten des Handwerks in der Samtgemeinde Horneburg Ende 1991 keineswegs zu optimistisch; eine höhere Beschäftigtenzahl ist nicht auszuschließen.
Anstieg von Beschäftigung und durchschnittlicher Betriebsgröße haben ihre Ursache einmal darin, daß die Versorgung des gegenüber 1930 größeren lokalen Marktes nach wie vor eine bedeutende Funktion des Horneburger Handwerks ist. Gleichwertig ist heute für viele Betriebe der überregionale Markt über die Grenzen des Landkreises hinaus u. a. bis Hamburg. Überregionalen Absatz gibt es heute im gesamten deutschen Handwerk. So spürt das Horneburger Handwerk gleichzeitig auch die Konkurrenz der Handwerker anderer Gemeinden und Regionen.
Die Verbindung von rückläufigen Betriebs- und ansteigenden Beschäftigtenzahlen wird als „Prozeß der betrieblichen Integration“ bezeichnet. Es ist ein Vorgang, der mit einer zunehmenden Kapitalintensität der Betriebe einhergeht. Sie äußert sich u.a. in zunehmender Maschinenverwendung mit elektronischer Steuerung, baulicher Investitionen, Anwendung moderner Bürotechnik, Beschäftigung kaufmännischen und technischen Personals sowie Einbindung in die Finanzierungsmethoden des heutigen Kapitalmarktes bis hin zum Leasing.
Handwerksähnliche Gewerbe (Tabelle 9)
Neben dem Vollhandwerk gibt es seit einer Reihe von Jahren im Gegensatz zu 1930 die Betriebe des handwerksähnlichen Gewerbes. Berufe, die hierzu gehören, haben sich zwar aus einem Handwerksberuf entwickelt, verrichten jedoch einfache oder spezialisierte Tätigkeiten, für die keine Ausbildung und auch keine Meisterprüfung für die Zulassung eines Betriebes Voraussetzung ist. Ende l991 übten 10 Betriebe in der Samtgemeinde Horneburg 12 handwerksähnliche Berufe aus. Als ausgeübte Berufe sind Fuger, Flickschneider, das Bestattungsgewerbe, Bodenleger, Holz- und Bautenschutz, Speiseeishersteller, Schnellreiniger und Schönheitspfleger zu nennen. Zusätzlich wurde einer der genannten handwerksähnlichen Berufe von zwei Betrieben des Vollhandwerks ausgeübt.
Abschließende Bemerkungen
Eine Bestandsaufnahme für zwei Stichtage, die zwei Generationen auseinanderliegen, läßt das Geschehen im Horneburger Handwerk in diesem Zeitraum nur erahnen. Einige Hinweise mögen einen ersten Eindruck vermitteln. Die Meisterprüfung war 1930 noch nicht Voraussetzung zur selbständigen Ausübung eines Handwerks. Diese Prüfung mußte in der Regel derjenige ablegen, der auch die Ausbildung von Lehrlingen beabsichtigte. Es galt also der „Kleine Befähigungsnachweis“. Heute ist der „Große Befähigungsnachweis“ die Regel, das heißt, schon die Zulassung zur Selbständigkeit ist an die Meisterprüfung geknüpft. Zeit und Geld mußten für die Ausbildung zum Meister aufgebracht werden. Solche Investitionen in die Aus- und Fortbildung der Gesellen, Lehrlinge und kaufmännischen Mitarbeiter und Inhaber in Technik, Betriebswirtschaft und Pädagogik stehen heute neben den Investitionen im betrieblichen Anlagevermögen. Der Handwerksbetrieb mußte in den Jahren zwischen 1930 und 1991 in zwei verschiedenen Wirtschaftsordnungen wirtschaften. Die mehr verwaltete Wirtschaft bis 1948 bediente sich der Gesetze und Verordnungen und endete in Inflation. Erst die Marktwirtschaft setzte die unternehmerischen Fähigkeiten frei und ermöglichte die Überwindung der Kriegsfolgen. Marktwirtschaft, wie sie Ludwig Erhard in mutiger Entscheidung einführte, ist nicht der Untergang, sondern die Chance des Handwerks, wenn es die sich bietenden Möglichkeiten unternehmerisch nutzt, Veränderungen aufnimmt und wenn es gelingt, immer den nötigen Nachwuchs zu gewinnen; dazu gehört auch die Nachfolge des handwerklichen Unternehmers.
Tabellenteil
Tabelle 1
Zahl der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
Mitgliedsgemeinde |
Betriebe |
In v .H. aller Betriebe |
||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
|
Agathenburg |
8 |
4 |
5,8 |
4,0 |
Bliedersdorf |
18 |
11 |
13,1 |
11,0 |
Dollern |
10 |
16 |
7,2 |
16,0 |
Horneburg |
90 |
61 |
65,2 |
61,0 |
Nottensdorf |
12 |
8 |
8,2 |
8,0 |
Insgesamt |
138 |
100 |
100,0 |
100,0 |
Die Angaben beruhen auf einer Auswertung der Handwerksrolle der Handwerkskammer Lüneburg-Stade. Sie ist Rechtsnachfolgerin der Handwerkskammer Harburg und hat deren Handwerksrolle für das Jahr 1930 übernommen.
Tabelle 2:
Zahl der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen. (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
41 |
23 |
29,7 |
23,0 |
|
Metall |
17 |
39 |
12,3 |
39,0 |
|
Holz |
15 |
9 |
10,9 |
9,0 |
|
Bekleidung, Textil Leder |
45 |
5 |
32,6 |
5,0 |
|
Nahrungsmittel |
14 |
12 |
10,1 |
12,0 |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
3 |
9 |
2,2 |
9,0 |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
3 |
3 |
2,2 |
3,0 |
|
Insgesamt |
138 |
100 |
100,0 |
100,0 |
Tabelle 3:
Zahl der Handwerksbetriebe in den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen.(Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
3 a: Agathenburg
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
– |
1 |
– |
25,0 |
|
Metall |
1 |
3 |
12,5 |
75,0 |
|
Holz |
2 |
– |
25,0 |
– |
|
Bekleidung, Textil Leder |
4 |
– |
50,0 |
– |
|
Nahrungsmittel |
1 |
– |
12,5 |
– |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
– |
– |
– |
– |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
– |
– |
– |
– |
|
Insgesamt |
8 |
4 |
100,0 |
100,0 |
Nach der eingangs erwähnten Erhebung des Regierungspräsidenten in Stade gab es nach Bericht des Gemeindevorstehers Wiebusch vom 19.3.19OO in Agathenburg fogende Betriebe: 1 Schmied, 1 Stellmacher, 1 Tischler, 2 Schuhmacher, 1 Schneider. Keiner der Betriebsinhaber gehörte einer freien oder Zwangsinnung an.7)
3 b: Bliedersdorf
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
9 |
1 |
50,0 |
9,1 |
|
Metall |
1 |
7 |
5,6 |
63,3 |
|
Holz |
2 |
1 |
11,1 |
9,1 |
|
Bekleidung, Textil Leder |
4 |
– |
22,2 |
– |
|
Nahrungsmittel |
2 |
1 |
11,1 |
9,1 |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
– |
– |
– |
– |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
1 |
– |
9,1 |
– |
|
Insgesamt |
18 |
11 |
100,0 |
100,0 |
Nach einem Bericht des Gemeindevorstehers Ropers vom 24.3.1900 gab es in der Gemeinde folgende Betriebe. 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Tischler, 3 Schuhmacher/Altflicker, 1 Maurer, 1 Holzpantoffelmacher, 1 Töpfer, 1 Zimmerer, 3 Steinsetzer, 2 Strohdachdecker.
Der Gemeindevorsteher berichtete weiter, daß kein Betrieb einer Zwangsinnung und nur der Tischlermeister Moje einer freien Innung angehöre. Bei den Schumachern nahm der Gemeindevorsteher den Zusatz auf, daß sie die meiste Zeit landwirtschaftliche Arbeiten verrichteten.8)
3 c: Dollern
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
5 |
4 |
50,0 |
25,0 |
|
Metall |
2 |
5 |
20,0 |
31,2 |
|
Holz |
1 |
3 |
10,0 |
18,8 |
|
Bekleidung, Textil Leder |
1 |
2 |
10,0 |
12,5 |
|
Nahrungsmittel |
1 |
– |
10,0 |
– |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
– |
2 |
– |
12,5 |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
– |
– |
– |
– |
|
Insgesamt |
11 |
16 |
100,0 |
100,0 |
Gemeindevorsteher Vollmer berichtete am 12.3.19000, daß in seiner Gemeinde Hinrich Wichern mit dem Schmiedehandwerk selbständig sei. Einer Innung gehörte Wichern nicht an.9)
3 d: Horneburg
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
22 |
14 |
24,5 |
23,0 |
|
Metall |
12 |
21 |
13,3 |
34,4 |
|
Holz |
8 |
5 |
8,9 |
8,2 |
|
Bekleidung, Textil Leder |
33 |
3 |
36,7 |
4,9 |
|
Nahrungsmittel |
9 |
9 |
10,0 |
14,8 |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
3 |
7 |
3,3 |
11,5 |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
3 |
2 |
3,3 |
3,2 |
|
Insgesamt |
90 |
61 |
100,0 |
100,0 |
3 e: Nottensdorf
Gruppe |
Zahl der Betriebe |
Anteil der Gruppen a.d.Gesamtzahl der Betriebe |
|||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
||
Bau und Ausbau |
5 |
3 |
41,7 |
37,5 |
|
Metall |
1 |
3 |
8,3 |
37,5 |
|
Holz |
2 |
– |
16,7 |
– |
|
Bekleidung, Textil Leder |
3 |
– |
25,0 |
– |
|
Nahrungsmittel |
1 |
2 |
8,3 |
25,0 |
|
Gesundheit, Körperpflege Reinigung |
– |
– |
– |
– |
|
Glas, Papier, Keramik Sonstige |
– |
– |
– |
– |
|
Insgesamt |
12 |
8 |
100,0 |
100,0 |
Nach einem Bericht des Gemeindevorstehers J. Dammann waren im März 19OO folgende Handwerksbetriebe in der Gemeinde ansässig: Diedrich Heins – Zimmermeister, Hinrich Dankers – Tischler, Joachim Hinck – Schuster, Peter Dammann – Schuster. Keiner gehörte einer Innung an.10)
Tabelle 4:
Zahl der Handwerksbetriebe in den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen. (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
Mitgliedsgemeinde |
Betriebe |
In v .H. aller Betriebe |
||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
|
Gruppe I |
||||
Agathenburg |
– |
1 |
– |
4,3 |
Bliedersdorf |
9 |
1 |
21,9 |
4,3 |
Dollern |
5 |
4 |
12,2 |
17,4 |
Horneburg |
22 |
14 |
53,7 |
60,9 |
Nottensdorf |
5 |
3 |
12,2 |
13,1 |
Insgesamt |
41 |
23 |
100,0 |
100,0 |
Gruppe II |
||||
Agathenburg |
1 |
3 |
5,9 |
7,7 |
Bliedersdorf |
1 |
7 |
5,9 |
18,0 |
Dollern |
2 |
5 |
11,8 |
12,8 |
Horneburg |
12 |
21 |
70,5 |
53,8 |
Nottensdorf |
1 |
3 |
5,9 |
7,7 |
Insgesamt |
17 |
39 |
100,0 |
100,0 |
Gruppe III |
||||
Agathenburg |
2 |
– |
13,3 |
– |
Bliedersdorf |
2 |
1 |
13,3 |
11,1 |
Dollern |
1 |
3 |
6,7 |
33,3 |
Horneburg |
8 |
5 |
53,3 |
55,6 |
Nottensdorf |
2 |
– |
13,4 |
– |
Insgesamt |
15 |
9 |
100,0 |
100,0 |
Noch Tabelle 4
Mitgliedsgemeinde |
Betriebe |
In v .H. aller Betriebe |
||
1.1.1930 |
20.12.1991 |
1.1.1930 |
20.12.1991 |
|
Gruppe IV |
||||
Agathenburg |
4 |
– |
8,9 |
– |
Bliedersdorf |
4 |
– |
8,9 |
– |
Dollern |
1 |
2 |
2,2 |
40,0 |
Horneburg |
33 |
3 |
73,3 |
60,0 |
Nottensdorf |
3 |
– |
6,7 |
– |
Insgesamt |
45 |
5 |
100,0 |
100,0 |
Gruppe V |
||||
Agathenburg |
1 |
– |
7,1 |
– |
Bliedersdorf |
2 |
1 |
14,3 |
8,3 |
Dollern |
1 |
– |
7,1 |
– |
Horneburg |
9 |
9 |
64,3 |
75,0 |
Nottensdorf |
1 |
2 |
7,2 |
16,7 |
Insgesamt |
14 |
12 |
100,0 |
100,0 |
Gruppe VI |
||||
Agathenburg |
– |
– |
– |
– |
Bliedersdorf |
– |
– |
– |
– |
Dollern |
– |
2 |
– |
22,2 |
Horneburg |
3 |
7 |
100,0 |
77,8 |
Nottensdorf |
– |
– |
– |
– |
Insgesamt |
3 |
9 |
100,0 |
100,0 |
Gruppe VII |
||||
Agathenburg |
– |
– |
– |
– |
Bliedersdorf |
– |
1 |
– |
33,3 |
Dollern |
– |
– |
– |
– |
Horneburg |
3 |
2 |
100,0 |
66,7 |
Nottensdorf |
– |
– |
– |
– |
Insgesamt |
3 |
3 |
100,0 |
100,0 |
Tabelle 5
Zahl der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen, Berufen und Mitgliedsgemeinden am 1.1.1930. (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
I Bau u. Ausbau |
|||||
Maurer |
– |
2 |
– |
6 |
– |
Zimmerer |
– |
3 |
1 |
3 |
2 |
Straßenbauer |
– |
2 |
1 |
1 |
– |
Strohdachdecker |
– |
2 |
– |
– |
3 |
Maler |
– |
– |
1 |
5 |
– |
Ofensetzer |
– |
– |
– |
4 |
– |
Steinmetze |
– |
– |
1 |
1 |
– |
Schornsteinfeger |
– |
– |
– |
1 |
– |
Dachdecker |
– |
– |
– |
1 |
– |
Betonhersteller |
– |
– |
1 |
– |
– |
Insgesamt |
– |
9 |
5 |
22 |
5 |
II Metall |
|||||
Elektroinstallateure |
– |
– |
– |
1 |
– |
Schmiede |
1 |
1 |
2 |
2 |
1 |
Klempner |
– |
– |
– |
2 |
– |
Uhrmacher |
– |
– |
– |
2 |
– |
Schlosser |
– |
– |
– |
3 |
– |
Mechaniker |
– |
– |
– |
1 |
– |
Maschinenschlosser |
– |
– |
– |
1 |
– |
Insgesamt |
1 |
1 |
2 |
12 |
1 |
Ein Betrieb in Dollern übte zusätzlich das Landmaschinenhandwerk aus. In Horneburg übten zwei Betriebe zusätzlich das Elektroinstallateurhandwerk, ein Betrieb zusätzlich das Kraftfahrzeugmechanikerhandwerk und ein weiterer Betrieb zusätzlich das Landmaschinenhandwerk aus. In Dollern übten also zwei Betriebe drei und in Horneburg übten zwölf Betriebe sechzehn Handwerksberufe aus.
Noch Tabelle 5
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
III Holz |
|||||
Tischler |
2 |
2 |
1 |
2 |
2 |
Drechsler |
– |
– |
– |
1 |
– |
Holzbildhauer |
– |
– |
– |
1 |
– |
Stellmacher |
– |
– |
– |
2 |
– |
Böttcher |
– |
– |
– |
2 |
– |
Insgesamt |
2 |
2 |
1 |
8 |
2 |
|
IV Bekleidung, Textil, Leder |
|||||
Herrenschneider |
– |
1 |
– |
7 |
1 |
Damenschneider |
1 |
1 |
– |
7 |
2 |
Weber |
– |
– |
– |
1 |
– |
Schuhmacher |
3 |
2 |
1 |
12 |
– |
Putzmacher |
– |
– |
– |
1 |
– |
Sattler |
– |
– |
– |
3 |
– |
Wäscheschneider |
– |
– |
– |
1 |
– |
Reepschläger |
– |
– |
– |
1 |
– |
Insgesamt |
4 |
4 |
1 |
33 |
3 |
|
Noch Tabelle 5
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
V Nahrungsmittel |
|||||
Bäcker |
– |
1 |
– |
4 |
– |
Müller |
1 |
1 |
1 |
2 |
1 |
Schlachter |
– |
– |
– |
3 |
– |
Insgesamt |
1 |
2 |
1 |
9 |
1 |
|
VI Gesundheit Körperpflege, Reinigung |
|||||
Friseure |
– |
– |
– |
3 |
– |
Insgesamt |
– |
– |
– |
3 |
– |
|
VII Glas, Papier, Keramik, Sonstige |
|||||
Buchdrucker |
– |
– |
– |
1 |
– |
Photographen |
– |
– |
– |
1 |
– |
Buchbinder |
– |
– |
– |
1 |
– |
Insgesamt |
– |
– |
– |
3 |
– |
Tabelle 6
Verzeichnis der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen, Berufen und Mitgliedsgemeinden am 1.1.1930. (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
6 a: Agathenburg
II
1. Martens, Karl Schmied
III
2. Osse, Jacob Tischler
3. Bierschwall, Karl Tischler
IV
4. Löhn, Marie Damenschneiderin
5. Bremer, Hermann Schuhmacher
6. Meier, Hinrich Schuhmacher
7. Tombarge, Hinrich Schuhmacher
V
8. Thomforde, Johann Müller
6 b: Bliedersdorf
I
1. Augustin, Christian Maurer
2. Schmidt, Maurer
3. Augustin, Johann Zimmerer
4. Peets, Wilhelm Zimmerer
5. Wilckens, Hinrich Zimmerer
6. Kantelhardt, Adolf Steinsetzer (Pflasterer)
7. Spreckels, Johann Steinsetzer (Pflasterer)
8. Lüchau, Hinrich Strohdachdecker
9. Seeba, Johann Strohdachdecker
II
10. Meyer, Hinrich Schmied
III
11. Fitschen, Klaus Tischler
12. Moje, Heinrich Tischler
IV
13. Damann, Johannes Herrenschneider
14. Dankers, Maria Damenschneiderin
15. Bartels, Friedrich Schuhmacher
16. Nels, Ernst Schuhmacher
V
17. Mehlbeck, Hermann Bäcker
18. Gieseler, Albert Müller
Der Strohdachdecker Hinrich Lüchau übte neben seinem Handwerk die Hausschlachterei aus, der Tischler Klaus Fitschen betrieb neben seinem Handwerksbetrieb eine Gastwirtschaft.
6 c: Dollern
I
1. Beckmann, Claus Zimmerer
2. Bohmbach, Dietrich Steinsetzer (Pflasterer)
3. Hinz, Otto Maler
4. Spark, Friedrich Steinmetz
5. Tamke, Johannes Betonhersteller
II
6. Prott, August Schmied
7. Wichern, Johannes Schmied
III
8. Steffens, Jakob Tischler
IV
9. Spark, Johann Heinrich Schuhmacher
V
10. Schacht, Erich Müller
Zusätzlich zum Schmiedehandwerk übte der Schmied Johannes Wichern das Landmaschinenhandwerk aus.
6 d: Horneburg
I
1. Gerkens, Bernhard Maurer
2. Höft, Johann Maurer
3. Klein, Johann Maurer
4. Klintworth, Wilhelm Maurer
5. Lührs, Heinrich Maurer
6. Stahmann, Hinrich Maurer
7. Gooßen & Bredehöft Zimmerer
8. Meyn, Hermann Zimmerer
9. Plötzky, August Zimmerer
10. Bösch, Jonny Straßenbauer
11. Dammann, Heinrich Maler
12. Franke, Karl Maler
13. Timmermann, Wilhelm Maler
14. Wiehe, Heinrich Maler
15. Wiehe, Johann Maler
16. Engelke, Theodor Ofensetzer
17. Nibbe, Julius Ofensetzer
18. Stöter, Wilhelm Ofensetzer
19. Stöter, Heinrich Ofensetzer
20. Kuhn, Gustav Steinmetz (Steinhauerei)
21. Schubert, Franz Schornsteinfeger
22. Meyer sen., Hermann Dachdecker
II
23. Arlt, Richard Elektroinstallateur
24. Duncker, Adolph Schmied
25. Heintzen, Carl Schmied
26. Dunker, Wilhelm Klempner
27. Eggers, Adolf Klempner
28. Glüsen, Wilhelm Uhrmacher
29. Stubbe, Otto Uhrmacher
30. Heintzen, Hinrich Schlosser
31. Martin, Gerhard Schlosser
32. Wilckens, Heinrich Schlosser
33. Reuter, Fritz Mechaniker (2/3 Handel)
34. Witz, Christian Maschinenschlosser
Zusätzlich zum angegebenen Beruf übten aus:
Landmaschinenhandwerk : Hinrich Heintzen
Elektroinstallateurhandwerk : Adolph Eggers und Hinrich Heintzen
Kraftfahrzeugmechanikerhandwerk : Heinrich Wilckens
Augenoptikerhandwerk : Wilhelm Glüsen (Dieses Handwerk gehört allerdings zur Gruppe VI)
III
35. Leue, Hinrich Tischler
36. Wolter, Hans-Wilhelm Tischler
37. Braasch, Heinrich Drechsler
38. Dankers, Peter Holzbildhauer
39. Gebhard, Leopold Wagnerei (Stellmacher)
40. Klug, Wilhelm Wagnerei (Stellmacher)
41. Hedder, Wilhelm Böttcher
42. Stahmleder, Heinrich Böttcher
Heinrich Braasch übte zusätzlich das Tischlerhandwerk aus.
IV
43. Bach, Joseph Herrenschneider
44. Brandt, Heinrich Herrenschneider
45. Duwe, Ernst Herrenschneider
46. Henning, Georg Herrenschneider
47. Husen, Johann von Herrenschneider
48. Knüppel, Fritz Herrenschneider
49. Stahmleder, Hermann Herrenschneider
50. Ahlers, Alma Damenschneiderin
51. Bahnsen, Emma Damenschneiderin
52. Koch, Margarete Damenschneiderin
53. Nibbe, Martha Damenschneiderin
54. Peters, Meta Damenschneiderin
55. Reindel, Dorette Damenschneiderin
56. Zimmermann, Marie Damenschneiderin
57. Alpers, Christian Weber
58. Dammann, Christoph Schuhmacher
59. Dammann, Heinrich Schuhmacher
60. Dammann, Nicolaus Schuhmacher
61. Engelke, Jakob Schuhmacher
62. Götze, Martin Schuhmacher
63. Harms, Karl Schuhmacher
64. Klintworth, Martin Schuhmacher
65. Meyer, Ludwig Schuhmacher
66. Rathjens, Heinrich Schuhmacher
67. Rathjen, Peter Schuhmacher
68. Siebe, Hinrich Schuhmacher
69. Wagner, Heinrich Schuhmacher
70. Ehrhardt, Minna Putzmacherin
71. Heinssen, Wilhelm Sattler (Pietschenmaker)
72. Lembke, August Sattler
73. Lembke, Heinrich Sattler
74. Mangels, Henny Wäscheschneiderin
75. Timmermann, Johann Reepschläger(Seiler)
Zusätzlich zum angegeben Beruf übten aus:
Polsterei : Wilhelm Heinssen
Tapeziererei : August und Heinrich Lembke
V
76. Bargen, Franz von Bäcker
77. Böhn, Heinrich Bäcker
78. Dronia, Karl Bäcker
79. Stubbe, Hinrich Bäcker
80. Gieseler, Wilhelm Müller
81. Sierke, Carl Müller
82. Heinssen, Georg Schlachter
83. Husen, Gustav von Schlachter
84. Rogge, Wilhelm Schlachter
Zusätzlich zum angegebenen Beruf übten aus:
Konditorei : Carl Dronia
VI
85. Götze, Franz Friseur (nach eigener Kenntnis nur Herrenfriseur)
86. Matthies, Emma Damen- und Herrenfriseur
87. Wilckens, Heinrich Friseur
VII
88. Jessen, Julius Buchdruckerei (u. Zeitungsverlag)
89. Leue, Julius Fotograf
90. Möller, Rudolf Buchbinder (u. Papierhandlung)
6 e: Nottensdorf
I
1. Heins, Johann Zimmerer
2. Merkens, Katharina Zimmerer (u. Sägerei)
3. Brandt, Heinrich Strohdachdecker
4. Fick, Heinrich Strohdachdecker
5. Heins, Claus Strohdachdecker
II
6. Brinckmann, Christoph Schmied
III
7. Dammann, Heinrich Tischler
8. Matthies, Johann Tischler
IV
9. Mahnke, Heinrich Herrenschneider
10. Heins, Maria Damenschneiderin
11. Merkens, Margarethe Damenschneiderin
V
12. Brennecke, Wilhelm Müller
Tabelle 7
Zahl der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen, Berufen und Mitgliedsgemeinden am 20.12.1991. (Vollhandwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
I Bau u. Ausbau |
|||||
Maurer |
1 |
– |
– |
2 |
– |
Zimmerer |
– |
1 |
– |
1 |
2 |
Straßenbauer |
– |
– |
1 |
1 |
– |
Strohdachdecker |
– |
– |
1 |
– |
– |
Maler u. Lakierer |
– |
– |
– |
4 |
– |
Fliesen-, Platten- |
– |
– |
1 |
1 |
– |
Betonstein- u. |
– |
– |
1 |
– |
1 |
Estrichleger |
– |
– |
– |
1 |
– |
Schornsteinfeger |
– |
– |
– |
1 |
– |
Dachdecker |
– |
– |
– |
2 |
– |
Kachelofen- u. |
– |
– |
– |
1 |
– |
Insgesamt |
1 |
1 |
4 |
14 |
3 |
In Agathenburg übte der vorhandene Maurerbetrieb auch das Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk aus. In den 14 Betrieben der Fleckensgemeinde Horneburg wurden insgesamt 21 Handwerksberufe ausgeübt, außerdem 2 handwerksähnliche Gewerbe. Bei den zusätzlich ausgeübten Berufen des Vollhandwerks handelt es sich um folgende Berufe: Beton- und Stahlbetonbauer, Tischler, Raumausstatter, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Glaser und Gas- und Wasserinstallateure. Als handwerksähnliche Gewerbe sind die Bodenleger zu nennen. In Nottensdorf übten die in dieser Gruppe vorhandenen drei Betriebe des Vollhandwerks 5 Handwerksberufe aus. Zusätzlich zu den angegebenen Berufen sind das Tischlerhandwerk sowie das Betonstein- und Terazzoherstellerhandwerk zu nennen. |
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
II Metall |
|||||
Metallbauer |
1 |
2 |
1 |
3 |
– |
Maschinenbau-mechaniker |
– |
– |
1 |
2 |
1 |
Kälteanlagenbauer |
– |
– |
– |
1 |
– |
KFZ-Mechaniker |
1 |
1 |
– |
5 |
– |
Landmaschinen- |
– |
– |
1 |
– |
– |
Gas- und Wasser- |
– |
3 |
2 |
4 |
– |
Zentralheizungs- u. |
– |
1 |
– |
1 |
– |
Elektroinstallateure |
1 |
– |
– |
2 |
2 |
Radio- und Fenseh- |
– |
– |
– |
1 |
– |
Uhrmacher |
– |
– |
– |
2 |
– |
Insgesamt |
3 |
7 |
5 |
21 |
3 |
Die Tabelle trägt der Neuordnung der Metallberufe insoweit Rechnung, als sie die Bezeichnung Metallbauer enthält. Unter dieser Bezeichnung sind die bisherigen Berufe der Schmiede und Schlosser zusammengefaßt. Die Maschinenbauer heißen nun Maschinenbaumechaniker.
Die Tabelle enthält 39 Betriebe. Sie üben mehr Handwerksberufe aus, als es diese Zahl zum Ausdruck bringt. Es gibt folgende Kombinationen:
Metallbauer mit: Zentralheizung- und Lüftungsbauer, Maschinenbaumechaniker, Zweiradmechaniker.
Maschinenbaumechaniker mit: Schmiede, Dreher, Werkzeugmacher, Feinmechaniker, Schlosser.
Landmaschinenmechaniker mit: Schmiede.
Gas- und Wasserinstallateure mit: Elektroinstallateure, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Kälteanlagenbauer.
Zentralheizungs- und Lüftungsbauer mit: Kälteanlagenbauer.
Elektroinstallateure mit: Gas- und Wasserinstallateure, Kälteanlagenbauer.
Noch Tabelle 7
Gruppe/Beruf |
Agathenburg |
Bliedersdorf |
Dollern |
Horneburg |
Nottensdorf |
III Holz |
|||||
Tischler |
– |
1 |
3 |
5 |
– |
Insgesamt |
– |
1 |
3 |
5 |
1 |
|
IV Bekleidung, Textil, Leder |
|||||
Herrenschneider |
– |
– |
1 |
– |
– |
Weber |
– |
– |
– |
1 |
– |
Schuhmacher |
– |
– |
– |
1 |
– |
Orthopädie- |
– |
– |
– |
1 |
– |
Raumausstatter |
– |
– |
1 |
– |
– |
Insgesamt |
– |
– |
2 |
3 |
– |
V Nahrungsmittel |
|||||
Bäcker |
– |
– |
– |
3 |
– |
Fleischer |
– |
1 |
– |
6 |
2 |
Insgesamt |
– |
1 |
– |
9 |
2 |
VI Gesundheit Körperpflege, Reinigung |
|||||
Augenoptiker |
– |
– |
– |
1 |
– |
Friseure |
– |
– |
– |
6 |
– |
Textilreiniger |
– |
– |
1 |
– |
– |
Zahntechniker |
– |
– |
1 |
– |
– |
Insgesamt |
– |
– |
2 |
7 |
– |
VII Glas, Papier, Keramik, Sonstige |
|||||
Buchdrucker und |
– |
1 |
– |
– |
– |
Photographen |
– |
– |
– |
1 |
– |
Buchbinder |
– |
– |
– |
1 |
– |
Insgesamt |
– |
1 |
– |
2 |
– |
Tabelle 8
Verzeichnis der Handwerksbetriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen, Berufen und Mitgliesgemeinden am 20.12.1991. (Vollhanwerk. Betriebe verstanden als Unternehmen.)
8 a. Agathenburg
I
1. Ebe-Bau GmbH Maurer
Beton- u. Stahlbetonbau
II
2. Braak, Helmut Elektroinstallateur
3. Feindt, Harry u. Mader, Benno GBR Kraftfahrzeugmechaniker
4. Martens, Ulf Schmied Zentalheizungs-u. Lüftungsbauer
4 Betriebe dieser Gruppen des Vollhandwerks übten 6 Handwerksberufe aus.
8 b: Bliedersdorf
I
1. Schulz, Holzbau GmbH Zimmerer
II
2. Gerken, Helmut Gas- u. Wasser- u. Elektroinstallateur
3. Kintopf, Reiner , Fenster bau GmbH Schmied
4. Minnerup, Heinz-Georg Schmied
Maschinenbau (Mühlenbau)
Mechaniker
(Nähmaschinen, Zweirad)
5. Rebin, Holger Gas- u. Wasserinstallateur
6. Winkelmann, Johann Kraftfahrzeugmechaniker
7. Staats, Karl-Heinz Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
8. Klaehn, Günter Gas- u. Wasserinstallateur
III
9. Augustin, Hans Tischler
V
1O. Höper, Hermann Fleischer
VII
11. Dammann, Günter Buchdrucker (Schriftsetzer u. Drucker)
11 Betriebe dieser Gruppen des Vollhandwerks übten 14 Handwerksberufe aus
8 c: Dollern
I
1. Betonwerk Pallmann GmbH Betonstein- u. Terazzohersteller
2. Enkhardt, Gebrüder GmbH Straßenbauer
3. Junker, Reinhold Strohdachdecker
4. Fliesen Lühmann GmbH Fliesen-Platten- uund Mosaikleger
II
5. Malzahn, Helmut Gas- u. Wasserinstallateur Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
6. Metallbau Dollern GmbH Schmied
7. Wichern, Albert Schmied
Landmaschinenmechaniker
Kraftfahrzeugmechaniker
8. Hartung Maschinenbau GmbH Maschinenbauer (Mühlenbauer)
Schmied
Dreher
Werkzeugmacher
Feinmechaniker
9. Werner Nellies GmbH Gas- u. Wasserinstallateur
Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
Kälteanlagenbauer
Elektroinstallateur
III
10. Krai, Klaus- Roman Tischler
11. Spark, Hermann Tischler
12. Lenz, Bernhard Tischler
IV
13. Bardenhagen, Gerta Herrenschneider
14. Mohr GmbH & Co KG Raumausstatter
VI
15. Heinzelmännchen GmbH Färber und Chemischreiniger
16. DIS Dental Technik Schmidt GmbH Zahntechniker
16 Betriebe dieser Gruppen des Vollhandwerks übten 26 Handwerksberufe aus.
8 d: Horneburg
I
1 .Hartmann, C. F. Nachfolger Straßenbauer
2. Hassel, Walter von Schornsteinfeger
3. Heinssen, Gerd GmbH & Co KG Estrichleger
Tischler (Gruppe III)
Raumausstatter (Gruppe IV)
Bodenleger (Handwerksähnlich Gruppe I)
4. Kamin Stöter Kachelofen- u. Luftheizungsbauer
5. Lührs, Bauunternehmen GmbH Maurer
Beton- u. Stahlbetonbau
Fliesen- Platten- u. Mosaikleger
6. Mertz, Heinz Maurer
7. Meyer, Hermann Dachdecker
8. Platten Rathjen GmbH & Co KG Fliesen-, Platten- u. Mosaikleger
Bodenleger (Handwerksähnlich Gruppe I)
9. Plötzky, August Zimmerer
10. Podbielski, Waldemar Maler
11. Reichl, Josef Maler
12. Weidtke, GmbH Maler und Lackierer
Glaser (Gruppe VII)
13. Kelm, Johannes u. Viebrock Andreas Dachdecker
Tischler (Gruppe III)
14. Hoystean Baukontor GmbH Maler und Lackierer
Gas- u. Wasserinstallateure (Gruppe III)
14 Betriebe dieser Gruppe des Vollhandwerks übten 21 Handwerksberufe aus,
2 Betriebe außerdem ein handwerksähnliches Gewerbe (Bodenleger)
II
15. Auto Schaper GmbH Kraftfahrzeugmechaniker
16. Behage, Bauelemente Schmied
Maschinenbauer (Mühlenbauer)
17. Boje, Metallbau GmbH Schmied
18. Eggers, Walter Inh. Sichart, Herbert Gas- u. Wasserinstallateur
Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
19. Heintzen, Gebrüder Kraftfahrzeugmechaniker
20. Hi-Fi-Stereo Center Radio- u. Fernsehtechniker
21. Hinsch, Friedrich Kälteanlagenbauer
22. Hinsch, Kälteanlagen GmbH Gas- u. Wasserinstallateur
Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
Elektroinstallateur
Kälteanlagenbauer
23. Labes, Klaus Kraftfahrzeugmechaniker
24. Löhndorf, Werner GmbH Elekroinstallateur
25. Mannigel, Harald Uhrmacher
26. Martin, Ludwig Kraftfahrzeugmechaniker
27. Möller, Peter GmbH Gas- u. Wasserinstallateur
Zenralheizungs- u. Lüftungsbauer
28. Prokop, Karl Schmied
29. Schliecker, Johannes Elektroinstallateur
30. Vohwinkel, Wolfgang Gas- u. Wasserinstallateur Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer
31. Wedel, Helmut Uhrmacher
32. Bardenhagen GmbH
Armaturen, Maschinenbau Maschinenbauer (Mühlenbauer)
33. Bardenhagen, Helmut Maschinenbauer (Mühlenbauer)
34. Stöter, Friedhelm Zentralheizungs- u. Lüftungsbauer Kälteanlagenbauer
35. Lemmermann, Hans- Wilhelm Kraftfahrzeugmechaniker
21 Betriebe dieser Gruppe des Vollhandwerks übten 29 Handwerksberufe aus.
III
36. Bartikowsky, Wilhelm Tischler
37. Herrmann, Walter Tischler
38. Rotthäüser, Klaus Tischler
Schmied (Gruppe II)
39. Klintworth, Rolf GmbH & Co Tischler
40. Schachtschneider, Karl Heinz u. Krai, Peter Tischler
IV
41. Augustin, Heinz- Wilhelm Orthopädieschuhmacher
42. Düring, Oda Freiherrin von Weber
43. Gibas, Wanda Schuhmacher
V
44. Augustin, Wilhelm Bäcker
45. Bargen, Wilhelm von Bäcker
46. Brenke, Hans- Jürgen Fleischer
47. Carstens, Claus Fleischer
48. Heinssen, Albert Fleischer
49. Mehrkens, Christian Bäcker
50. Rewe „Penny“ Fleischer
51. Rogge, Horst- Wilhelm Fleischer
52. Suba Center GmbH Fleischer
Elektroinstallateur (Gruppe II)
17 Betriebe dieser Gruppen des Vollhandwerks übten 19 Handwerksberufe aus.
VI
53. Boehm, Andrea Friseur
54. Hölzer, Heidi Friseur
55. Jörke, Doris Friseur
56. Matthies, Reinhard Friseur
57. Optiker Bode GmbH Augenoptiker
58. Thumann, Elke Friseur
59. Vagts, Hartmut Friseur
VII
60. Lenz, Johannes Fotograf
61. Schimanski, Helmut Buchbinder
8 e: Nottensdorf
I
1. BFM- Beton Fertigteile Megow GmbH Maurer
Beton- u. Terazzohersteller
2. Heins, Dietrich Zimmerer Tischler
3. Mehrkens, Wilhelm & Sohn KG Zimmerer
II
4. Cordes, Gerhard Elektroinstallateur Gas- u. Wasserinstallateur
5. Zameitat GmbH Elektroinstallateur
Kälteanlagenbauer
6. Neumann, Ernst Maschinenbauer (Mühlenbauer)
Schlosser
3 Betriebe dieser Gruppe des Vollhandwerks übten 6 Handwerksberufe aus.
V
7. Bartsch, Gerhard Fleischer
8. Schwan, Horst Fleischer
Tabelle 9
Handwerksähnliche Betriebe in der Samtgemeinde Horneburg (Betriebe verstanden als Unternehmen.)
a) Zahl der handwerksähnlichen Betriebe am 20.12.1991
Agathenburg 2
Dollern 2
Horneburg 6
______________________
Insgesamt 10
b) Handwerksähnliche Betriebe nach Gruppen
Agathenburg Gruppe I Bau u. Ausbau 1
Gruppe IV Bekleidung, Textil Leder 1
Dollern Gruppe IV Bekleidung, Textil Leder 1
Gruppe VII Glas, Papier, Keramik, Sonstige 1
Horneburg Gruppe I Bau u. Ausbau 1
Gruppe IV Bekleidung, Textil Leder 2
Gruppe V Nahrungsmittel 1
Gruppe VI Gesundheit Körperpflege, Reinigung 2
Tabelle 10
Verzeichnis der handwerksähnlichen Betriebe in der Samtgemeinde Horneburg nach Gruppen, Berufen und Mitgkiedsgemeinden am 20.12.1991.(Betrieb verstanden als Unternehmen.)
10 a: Agathenburg
I
1. Schlichting, Ernst- Hinrich Fuger
IV
2. Prien, Christel Flickschneider
10 b: Dollern
IV
1. Kopka, Ursula Flickschneider
VII
2. Jückmann, Arnold Bestattungsgewerbe
10 c: Horneburg
I
1. Karnatz, Rene Fuger
Holz- u. Bautenschutz
Bodenleger
1 Betrieb dieser Gruppe des handwerksähnlichen Gewerbes übte 3 Gewerbe aus.
IV
2. Bargen, Susanne von Flickschneider
3. Behrendt, Marianne Flickschneider
V
4. Hinrichs, Rudi Speiseeishersteller
VI
5. Milius, Renate GmbH & Co KG Schnellreiniger
6. Tiedemann, Anett Schönheitspfleger
Literatur:
-
Rotermund, Heinrich Wilhelm: Historisch=statistische Beschreibung des Burgfleckens Horneburg im Herzogthum Bremen
In: Analen der Braunschweigisch=Lüneburgischen Churlande
Neunter Jahrgang Erstes Stück Hannover 1795 S.242-243 -
Ebenda: S.214-215
-
Ebenda
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Ebenda: S.215
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Wernet, Wilhelm: Zur Abgrenzung von Handwerk und Industrie.
Band 11 der Forschungsberichte aus dem Handwerk Münster-Westfalen 1965 S.39 -
Ebenda: S.14ff
-
Staatsarchiv Stade: Rep. 80 G Bd. I Tit. 3O8 No.2a
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Ebenda
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Ebenda
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Ebenda
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